Gökcan Güney von CannaBau inspiriert andere durch Industriehanf

Hanf-Häfen: Der Aufstieg von CannaBau im nachhaltigen Bauen

Gökcan Güney von CannaBau verändert die Bauwelt mit Hanfbeton. Mit seinem technischen Hintergrund hat Gökcan CannaBau mitbegründet, um umweltfreundliche Baulösungen zu entwickeln. In seinem GICA-Interview erzählt Gökcan die Geschichte hinter CannaBau, ihre innovativen Hanfbetonprodukte und wie sie den Weg für nachhaltiges Bauen in Deutschland bereiten.
CannaBau's co-founder - Gökcan Güney
Der Mitbegründer von CannaBau - Gökcan Güney
GICA: Bitte erklären Sie, wer Sie sind und was Sie tun.
CANNABAU: Ich bin Gökcan Güney, Mitbegründer und CEO von CannaBau. Ich leite hauptsächlich technische Projekte und entwickle den Produktionsprozess für die Kleinserienfertigung von vorgefertigten nachhaltigen Hanfbeton-Bausteinen. Außerdem arbeite ich am technischen Zertifizierungsprozess für unsere Produkte in Deutschland und optimiere deren Zusammensetzung.

GICA: Wie werden Ihre Hanfprodukte hergestellt?

CANNABAU: Es gibt verschiedene Arten von Bauprodukten aus Industriehanf, wie z. B. Wolle oder Matten auf Faserbasis.

Für Hanfbeton nehmen wir Hanfschäben und mischen sie mit einer Zusammensetzung auf Kalkbasis. Dann formen und verdichten wir das Material auf seine endgültigen Abmessungen, entfernen die Form und lagern die nassen Hanfbetonblöcke zum Trocknen. Nach etwa zwei Wochen palettieren wir das Material.

GICA: Was macht die Produkte von CannaBau einzigartig auf dem Markt?

Sustainable construction using CannaBau's Hempcrete
Nachhaltiges Bauen mit Hanfbeton von CannaBau

CANNABAU: Hanfbeton ist nicht unsere Erfindung, aber wir wollen die ersten auf dem deutschen Markt sein, die von den lokalen Behörden zertifiziert werden.

Außerdem sind unsere Produktabmessungen nach deutschen Baunormen festgelegt.

GICA: Wie kam es zur Gründung von CannaBau?

Ich bin zum ersten Mal während meines Studiums auf Hempcrete gestoßen und war immer auf der Suche nach einem unternehmerischen Projekt, das allen zugute kommen könnte.

CANNABAU: Ich bin zum ersten Mal während meines Studiums mit Hanfbeton in Berührung gekommen und war immer auf der Suche nach einem unternehmerischen Projekt, von dem alle profitieren können. Die Begegnung mit meinem Geschäftspartner und "Hanfbeton-Guru" Roger Dauer hat diesen Weg für mich gefestigt. Nachdem ich mich mit dem Material, seiner Leistungsfähigkeit und seinen Vorteilen für die Umwelt beschäftigt hatte, wusste ich, dass es der richtige Weg war.

Participants listen attentively as they learn about CannaBau's Hempcrete.
Die Teilnehmer hören aufmerksam zu, während sie mehr über Hanfbeton von CannaBau erfahren.

GICA: Wie ist die CannaBau seit ihrer Gründung gewachsen?

CANNABAU: Nachdem wir 2019 Roger Dauer kennengelernt hatten, entwickelten und bauten wir eine eigene Prototyp-Maschine, mit der wir ein Jahr lang eine kleine Manufaktur im Umweltbildungszentrum Treptow-Köpenick betreiben konnten. Wir haben dort rund 1.000 Blöcke produziert und einige im CRCLR House Impact Hub Berlin in Neukölln installiert.

Später beschlossen wir, die industrielle Produktion zu erweitern und unsere Produkte nach den deutschen Bauvorschriften zu zertifizieren. öffentliche Bauvorhaben.

Wir sind jetzt bei .GUT angesiedelt und suchen nach einer Finanzierung und einem CFO, um eine kleine Produktion in Tegel zu starten.

GICA: Können Sie die Vorteile Ihrer hanfbasierten Produkte erläutern? Warum haben Sie sich dafür entschieden, mit Hanf zu arbeiten?

Industriehanf ist eine der am schnellsten wachsenden und ältesten Kulturpflanzen mit über 50.000 industriellen Anwendungen

CANNABAU: Industriehanf ist eine der am schnellsten wachsenden und ältesten Kulturpflanzen. Es gibt über 50.000 industrielle Anwendungen, er benötigt weniger Wasser als Kulturen wie Baumwolle und kommt ohne Düngemittel und Pestizide aus.

Blocks of Hempcrete produced by CannaBau
Blöcke aus Hanfbeton von CannaBau

Hanf absorbiert eine Menge CO2, etwa 22 Tonnen pro Hektar, und regeneriert den Boden. Die Hanfschäben, der innere Holzkern der Pflanze, sind hochporös und eignen sich daher hervorragend für eine nachhaltige Bauisolierung.

Es kann das Fünffache seines Gewichts an Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Wir binden dieses Material mit einer Zusammensetzung auf Kalkbasis.

GICA: Wie tragen Ihre Hanfbaustoffe zur Verringerung von Kohlenstoffemissionen und Bauabfällen bei?

Hanfbeton kann bis zu 110 kg CO2 pro Kubikmeter speichern

CANNABAU: Der Anbau und die Verarbeitung von Hanf verbrauchen weniger Primärenergie. Die pflanzliche Biomasse speichert viel Kohlenstoff, der im Bauwerk lange Zeit erhalten bleibt. Hanfbeton kann bis zu 110 kg CO2 pro Kubikmeter speichern. Seine thermischen Eigenschaften verbessern die Energieeffizienz von Gebäuden und verringern den Bedarf an Heizung und Kühlung. Außerdem können 10% des alten Materials in der neuen Produktion wiederverwendet werden, vorausgesetzt, es wird beim Rückbau sauber getrennt.

GICA: Können Sie wichtige Partnerschaften oder Kooperationen beschreiben, und wie haben diese zu Ihrem Erfolg beigetragen?

CANNABAU: Wir sind Gründungsmitglied des deutschen Hanfbaukollektivs und Mitglied im Nutzhanf Netzwerk e.V.

Wir arbeiten bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit deutschen Institutionen zusammen und haben in diesem Jahr den ersten Hanfbeton-Workshop an der TU Berlin und dem Natural Building Lab veranstaltet. Zusammen mit dem Hanfbaukollektiv haben wir viele Hanfbetonkonstruktionen in Deutschland realisiert.

wir haben viele Hanfbetonkonstruktionen in Deutschland realisiert

GICA: Wie geht CannaBau in der Hanfbranche mit gutem Beispiel voran?

The production of Hempcrete
Die Herstellung von Hanfbeton

CANNABAU: Wir sind das erste kleine deutsche Unternehmen, das eine Materialzertifizierung für Hanfbetonprodukte beantragt hat, um diese im öffentlichen Sektor auszubauen. Wir haben eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit geleistet, einschließlich Seminare und Workshops, um dieses Material in Deutschland bekannt zu machen.

GICA: Was sind die kurz- und langfristigen Ziele von CannaBau?

CANNABAU: Kurzfristig: Einrichtung einer kleinen Manufaktur für Hanfbetonsteine in Tegel mit einem kleinen Zertifikat. Langfristig: Entwicklung einer vollautomatischen Produktionsanlage mit höherem Ausstoß und großer Zertifizierung, um unser Material als Dämmstoff einsetzen zu können.

die Zukunft des nachhaltigen Bauens mit Hanf

GICA: Was ist Ihre Vision für die Zukunft des nachhaltigen Bauens mit Hanf?

CANNABAU: Unsere Vision ist es, das erste mehrstöckige Wohngebäude in Berlin zu bauen und bestehende Gebäude mit Hanfbeton zu sanieren.

GICA: Welche Ressourcen brauchen Sie im Idealfall jetzt noch?

CANNABAU: Wir brauchen einen Chief Financial Officer (CFO), der uns bei der Fertigstellung unseres Geschäftsplans für die Einreichung bei der Investitionsbank Berlin unterstützt. Wir sind bereits in Kontakt mit ihnen und warten auf ihr Angebot.

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